Wenn es eine Konstante in einem erfolgreichen Leben gibt, dann ist es das Lernen. Du fängst an als Kleinkind, lernst in der Schule, an der Uni und später im Beruf. Ohne stetiges Lernen kommen wir im Leben nicht voran. Selbst im Ruhestand kann ein Training unserer kognitiven Fähigkeiten noch für neue Erkenntnisse sorgen und einen ausgedehnten Lebensabend mit guter geistiger Fitness sicherstellen. Mit dem Wandel unserer Welt verändern sich auch die Anforderungen, die Beruf und Alltag an uns stellen. Lebenslanges Lernen wird immer wichtiger. Nicht nur für Gesellschaft und Wirtschaft, sondern auch für die persönliche Entwicklung jedes Einzelnen. Auch Kurse und Coachings zur Persönlichkeitsentwicklung gehören dazu.
Lebenslanges Lernen hilft mit sozialen Veränderungen umzugehen und sich besser den Herausforderungen des Arbeitsmarktes zu stellen. Es schafft Selbstvertrauen und kann die Lebensqualität entscheidend verbessern.
Lebenslanges Lernen, das heißt,
- die persönliche Bereitschaft, sich veränderten Bedingungen in allen Lebensbereichen zu stellen,
- neugierig zu bleiben und
- aktiv das persönliche und gesellschaftliche Umfeld mitzugestalten.
Checkliste für lebenslanges Lernen:
- freiwillig
- selbstmotiviert und selbstgesteuert
- nicht immer mit Kosten verbunden
- häufig informell
- Selbststudium, Kurse, Webinare oder problembezogene Anleitungen
- Motivation: persönliches Interesse oder persönliche Entwicklung
Unter dem Begriff „Lebenslanges Lernen“ wird laut EU-Definition „… alles Lernen während des gesamten Lebens, das der Verbesserung von Wissen, Qualifikation und Kompetenzen dient und im Rahmen einer persönlichen, bürgergesellschaftlichen, sozialen bzw. beschäftigungsbezogenen Perspektive erfolgt“ verstanden.
Durch lebenslanges Lernen den Anschluss halten
Gerade die Digitalisierung ist einer der Gründe, weshalb sich unsere Gesellschaft rasant wandelt und unsere Wirtschaft stark beeinflusst wird. Insbesondere der technische Fortschritt stellt uns vor neue Herausforderungen und schafft neue Aufgabenbereiche. Beispiele hierfür sind die künstliche Intelligenz, das autonome Fahren oder die Entwicklung neuer Produkte durch 3D-Druck.
Auch im Alltag ist der schnelle Fortschritt durch Digitalisierung merklich. So ist die Kommunikation via Smartphone oder die Online-Bestellung und -Bezahlung von Produkten aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Um von dieser Entwicklung nicht abgehängt zu werden und den Anschluss nicht zu verlieren, beuge mit lebenslangem Lernen vor.
Gehirn fit halten
Lebenslanges Lernen kann außerdem wie Gehirn-Jogging betrachtet werden. Das Gehirn bleibt durch das Lernen stets gefordert und hat dauerhaft etwas zu tun. Lernen Sie zum Beispiel eine neue Sprache oder eignen Sie sich neue technische Kenntnisse an. Dadurch bleibt das Gehirn jung und dynamisch, wie der Körper bei regelmäßigem Sport. Zudem kann es Demenz vorbeugen, wenn das Gehirn bis ins hohe Alter „trainiert“ wird.
Lern- und Entwicklungsprozesse sollten nicht auf Schule, Studium oder Ausbildung begrenzt sein. Es gibt unzählige Wissensgebiete und Fähigkeiten, die du dir aneignen kannst. Lebenslanges Lernen lohnt sich nicht nur, es ist an vielen Stellen sogar notwendig.
Dies zeigt sich gerade im Berufsleben. Globalisierung und Digitalisierung führen dazu, dass die Entwicklungen und Veränderungen über alle Branchen hinweg in kürzester Zeit passieren. Technischer Fortschritt kann innerhalb eines Jahres bisheriges Wissen ersetzen und unbrauchbar machen. Wer hier nicht bereit ist, dazuzulernen, wird von der Konkurrenz abgehängt.
Auch Unternehmen haben die Bedeutung des lebenslangen Lernens längst erkannt und investieren zunehmend in die Fortbildung ihrer Mitarbeiter. Natürlich nicht ohne ein gesundes Maß an Eigennutz. Schließlich fließen die hinzugewonnenen Fähigkeiten eins zu eins ins Unternehmen ein und kurbeln den Umsatz an.
Du profitierst von lebenslangen Lernen, indem dein Wissen auf dem aktuellen Stand bleibt und du den Kollegen etwas voraus hast. Gerade Spezialwissen, das dich zum Experten auf deinem Gebiet macht, steigert den Marktwert enorm und lässt dich zum wichtigen Mitarbeiter werden.
Wissen macht glücklich
Lernen kann auch mal hart und frustrierend sein, das wissen wir alle. Insbesondere gilt das für Inhalte, mit denen wir an die Kapazitätsgrenzen unseres Gehirns stoßen. Wer erinnert sich nicht an komplizierte Themen aus Schule oder Studium, bei denen sich einfach kein Verständnis einstellen wollte?
Umso größer ist allerdings das Glücksgefühl, wenn das Ziel erreicht ist. Lernerfolg wirkt wie eine natürliche Droge. Bis dahin sorgen auch die einzelnen Etappensiege für ausreichend Freude und Motivation. Feiere jeden Meilenstein.
Das Erreichen der besonders ehrgeizigen Ziele macht uns umso glücklicher. Es liegt also nahe, sich den anspruchsvollen Aufgaben im Leben zu stellen und ihnen nicht auszuweichen. Allerdings sollten die Ziele erreichbar bleiben.
Wissen lehrt Demut
Schon Sokrates wusste, dass er nichts wusste. Sprich: Die Ahnung von dem, was wir noch nicht verstanden haben, wächst mit jeder neuen Erkenntnis. Umso mehr Fragen kommen in den Sinn. Genauso wird es dir auch gehen.
Hast du einen Sachverhalt verstanden, begreifst du, welche neue Themen als nächstes auf deiner persönlichen Bildungs-Agenda stehen sollten.
So lernst du Wissen bei dir und anderen zu schätzen. Gleichzeitig bist du dir bewusst, dass du nicht allwissend bist. Dies schützt vor Selbstüberschätzung und Prahlerei.
Wissen hält frisch
Menschen können bis ins hohe Alter lernen und sollten dies auch. Dies beugt Demenz vor oder zögert sie hinaus.
Kritik am Konzept des lebenslangen Lernens
Zum einen sind die unklaren Begrifflichkeiten in der Kritik, da teilweise unterschiedliche Begriffe synonym verwendet werden und auch die Konzepte davon, was darunter verstanden wird, abweichen. Kritiker kommen außerdem zu dem Ergebnis, dass eine Umdeutung des lebenslangen Lernens stattgefunden hat. Lebenslanges Lernen wird nun ökonomisch interpretiert, aus lifelong learning sei nun lifelong earning geworden. Das heißt: Lebenslanges Lernen bedeutet längst nicht mehr zu lernen, weil du deinen persönlichen Horizont erweitern willst, sondern weil du konkrete berufliche Interessen damit verknüpfst. Im Idealfall fällt beides zusammen. Das heißt aber auch, dass Weiterbildungen fester Bestandteil des heutigen Berufslebens sind. Bedeuteten sie in der Vergangenheit noch, dass ein Arbeitnehmer so seine Defizite aus Schulzeiten ausbügelt, sind sie nun fester Bestandteil des Arbeitslebens. Wer das nicht erkennt, wird allerdings langfristig abgehängt.
Es empfiehlt sich jedoch, nicht nur aus beruflichen Gründen zu lernen. Weitere Lernfelder sind Hobbys, Persönlichkeitsentwicklung, Kenntnisse im Bereich Finanzen und auch das Thema Gesundheit.
weiterführende Links:
Brandenburger Ministerium für Bildung, Jugend und Sport
[BUCH] Lebenslanges Lernen Mögliche Bildungswelten: Erwachsenenbildung, Biographie und Alltag